SUV Kritik - Dieses Auto spaltet Deutschland!
Schon längst sind SUV-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Sie bieten eine sportliche Optik und erinnern stark an Geländewagen. Während einige Autos aus der SUV Fahrzeugsparte tatsächlich geländetaugliche Eigenschaften aufweisen, so eignen sich andere Fahrzeuge dieser Klasse eher nicht für das Fahren auf unbefestigten Straßen. Gerade diese Tatsache heizt die Kritik an den SUV bei Autofahrern und in Automobilclubs an. Die Frage, ob derartige Fahrzeuge nicht vielleicht sogar sinnlos sind, steht im Raum.
Kritikpunkte im Überblick:
- teurer in der Anschaffung
- nicht immer geländetauglich
- höheres Verletzungsrisiko für Unfallgegner
- aufgrund des erhöhten Unfallrisikos höhere Prämien in der Kfz-Versicherung
- höherer Kraftstoffverbrauch
- höhere Schadstoffemission
Bei Autofahrern, die es sportlich mögen und daher gerne ein größeres Auto kaufen, ist ein SUV sehr beliebt, doch oft trügt der Schein. Viele wägen sich in Sicherheit, da sie glauben, dass ein solches SUV Fahrzeug eine größere Knautschzone bietet, und denken, dass sie auch auf schwer befahrbarem Terrain mit einem solchen Gefährt gut unterwegs sind. Oft ist jedoch das Gegenteil der Fall, der Unsinn ist bei manchen SUV oft größer als der Sinn. Einige Nachteile liegen ganz klar auf der Hand. So kann man beispielsweise mit einem solchen Fahrzeug, ebenso wie mit einem Van oder Kleinbus, nicht jede Parklücke meistern. Die Frage ist jedoch, ob dies für den SUV-Käufer überhaupt ein Entscheidungskriterium ist. Häufig werden speziell diese Fahrzeugtypen eher von aktive Menschen genutzt, die in ihrer Freizeit „Stadtflucht“ begehen.
Den größten Kritikpunkt in der Öffentlichkeit richtet sich aber vor allem gegen den höheren Verbrauch von Kraftstoff bei einem SUV und dem damit verbundenen hohen Cw-Wert. Es ist teurer, einen SUV zu fahren, die Umwelt wird stärker belastet.
Ist ein solches Fahrzeug nur ein Statussymbol oder ist nicht jede SUV Kritik berechtigt? Teilweise ist die Kritik an SUV-Fahrzeugen natürlich berechtigt, doch sind diese Fahrzeuge nicht Unsinn schlechthin. Wie auch andere Fahrzeugtypen bietet ein SUV Vor- und Nachteile. Da diese Fahrzeuge über ein höheres Gewicht verfügen, sind sie beispielsweise gut als Zugwagen für Anhänger und Wohnwagen geeignet. Die höhere Sitzposition und die größere Stirnfläche ermöglichen eine bessere Sicht auf die Straße.
SUV – Anlass zur Kritik
Anlass zur Kritik an SUV-Fahrzeugen bieten unter anderem einige ungünstige Fahrzeug-Eigenschaften. Durch die Größe des Fahrzeugs und die erhabene Sitzposition überschätzt sich manch ein Fahrer, da er sich sicher glaubt, was zu einem erhöhten Unfallrisiko bei SUV führen kann. Diese Kritik ist andrerseits aber auch bei anderen Fahrzeugtypen, wie z.B. Sportwagen anwendbar, die das Unfallrisiko aufgrund hoher Geschwindigkeiten steigern können.
Während ein Unfall mit dem SUV für die Fahrzeuginsassen häufig glimpflich ausgeht, beanstanden die Kritiker, dass die unfallbeteiligten Fahrer kleiner Fahrzeuge, sowie Fahrradfahrer und Fußgänger aufgrund des höheren Gewichts schwerer verletzt werden. Somit ist beim Unfallgegner das Risiko von schwerwiegender Verletzungen um ein Mehrfaches höher als bei Unfällen, an denen kein SUV beteiligt ist. Für Automobilclubs wie den ADAC ist das erhöhte Verletzungsrisiko durchaus ein Anlass zur Kritik. Daher spricht sich der ADAC auch für einen verbesserten Partnerschutz bei derartigen Fahrzeugen aus. Gemeint ist damit die Verringerung der Gefahren für benachteiligte Verkehrsteilnehmer, zu denen Motorradfahrer, Fahrer von Kleinwagen, Fußgänger und Radfahrer gehören.
Dieser Forderung kommen bereits immer mehr SUV-Hersteller nach. Viele der neueren SUV-Modelle, wie etwa der Volvo XC90, sind bereits serienmäßig mit Assistenzsystemen wie beispielsweise dem sogenannten Soft-Nose-Prinzip, der innovativen Fußgänger-Erkennung und automatischer Notbremsfunktion ausgestattet. Modelle wie der Ford Ranger erzielten im Euro-NCAP-Test im Bereich Fußgängerschutz eine Wertung von über 80 Prozent.
Allerdings beschert das erhöhte Unfallrisiko den SUV-Fahrern höhere Prämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung, da die Schwere der Unfälle statistisch belegt ist.
Höhere Umweltbelastung
Ein weiterer Grund zur Kritik an SUV ist die deutlich höhere Umweltbelastung aufgrund des höheren Kraftstoffverbrauchs und den damit verbundenen, erhöhten Schadstoffemission. Da in den kommenden Jahren mit deutlich mehr Zulassungen von SUV gerechnet wird, können die von der Bundesregierung für 2020 festgelegten Grenzwerte für die CO²-Emission von 95 Milligramm pro Kilometer kaum noch eingehalten werden.
Jedoch ist auch dieser Kritikpunkt hauptsächlich auf ältere SUV-Modelle zutreffend. Der Durchschnittsverbrauch des Renault Captur dCi 90 beispielsweise liegt bei 3,6 Liter auf 100 km, die CO²-Emission bei 95g / km. Auch Mitsubishi reagierte und brachte 2013 das Plug-in-SUV Outlander PHEV auf den Markt.
Boom an SUV-Fahrzeugen
Auch wenn ein SUV teuer in der Anschaffung ist und es immer wieder Gründe zur Kritik gibt, steigt die Nachfrage stetig. Die Autoindustrie hat darauf längst reagiert und bringt immer neue Fahrzeuge dieser Sparte auf den Markt. Für das Jahr 2015 wird mit 416.000 Neuzulassungen gerechnet. Auch Automobilhersteller, die bislang auf traditionelle Fahrzeuge setzten, erkennen den Trend, stellen ihr Sortiment um und nehmen SUV in ihr Portfolio auf.
Die Kritik an SUV wird von vielen Herstellern zum Anlass genommen, kleinere, kompaktere und sparsamere SUV-Modelle herauszubringen, um sie auch für Normalverbraucher erschwinglich zu machen. Für die Automobilindustrie beinhalten diese Fahrzeuge ein großes Wachstumspotenzial.
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