BMW X6 | 1. Generation
Daten zum Fahrzeug:
- BMW - deutscher Autohersteller
- Segment - Oberklasse
- Vorgängermodell - keines
- Nachfolgemodell - BMW X6 (F16)
- Bauzeit - 2008 bis 2014
- Marktstart - 05/2008
- Benzinmotor(en): 225 kW (306 PS) bis 408 kW (555 PS)
- Dieselmotor(en): 173 kW (235 PS) bis 280 kW (381 PS)
- Otto-Hybridmotor: 357 kW (485 PS)
- Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe, 8-Gang-Automatikgetriebe
- Antrieb: Allradantrieb
- Preis(ab): 56.800,- € (Stand: 2008)
- Markt: Deutschland / Europa
Inhalt: |
Der BMW X6 E71 als Crossover SUV in der 1. Generation
Der X6 ist ein Crossover SUV (Kreuzung zwischen SUV und Coupe) vom Hersteller BMW. 2007 wurde der Concept BMW X6 auf der IAA in Frankfurt am Main vorgestellt und ging 2008 schon in Serie und wurde bis Juni 2014 gebaut. Hergestellt wurde der X6, wie auch der E70 X5 im BMW-Werk in Spartanburg (USA).
Das viertürige Gelände-Coupé verband die Allrad-Qualitäten des X5 mit der Anmutung eines Coupés. Ausgestattet war er mit einer umklappbaren Rückenlehne, so bot der X6 zwischen 570 bis 1.450 Liter Stauraum.
Coupe SUV - Mutige Entscheidung
Als BMW sich 2007 entschloss, den coupéhaften X6 neben den bereits seit 1999 vom Band laufenden, sehr erfolgreichen X5 zu stellen, wirbelte diese Entscheidung die Autowelt gehörig durcheinander.
Der BMW X5 galt und gilt immer noch als praktisches komfortables SUV (Sports Utility Vehicle), wobei BMW eigens für den X6 die Bezeichnung "Sport Activity Coupé" (SAC) erfand. Von "Utility", also Nützlichkeit, keine Spur. Und genau das ist der springende Punkt: Der X5 glänzt unter anderem mit bequemen Einstieg, guter Übersicht und sehr viel Platz. Mit dem X6 änderte sich das schlagartig. Der Einstieg, speziell in den Fond, war schwieriger als beim "nützlichen" Bruder X5, die Übersicht, vor allem nach hinten, war erheblich schlechter; durch die eingezogene hintere Dachlinie verlor das SUV-Coupé an Raum. Und teurer als der praktische X5 war der X6 auch noch. Fachleute wie Laien schüttelten gleichermaßen die Köpfe. Wer sollte so etwas kaufen?
Diese Frage stellt heute nach zwölf Jahren erfolgreicher X6-Geschichte niemand mehr. Im Gegenteil: Man fragt sich, warum die Konkurrenz nicht eher auf die Idee mit dem unpraktischen SUV-Coupé gekommen ist. Der BMW X6 ist zum Wegbereiter einer ganz neuen Fahrzeuggattung geworden. Aktuell wird der SUV-Interessent, der eigentlich lieber ein Coupé fahren möchte, auch bei der deutschen Premium-Konkurrenz fündig. Die Wettbewerber heißen Audi Q8, Mercedes GLE Coupé und Porsche Cayenne Coupé. Ihnen ist mit dem BMW X6 gemein, dass es ein unpraktischeres Auto zum höheren Preis gibt. Aber auch aus dem eigenen Haus gibt es Konkurrenz für den X6: Wer es nicht ganz so groß und protzig mag und außerdem beim Kauf durchschnittlich 25.000 Euro sparen möchte, für den hält BMW den kleineren X4 bereit.
Apropos groß und protzig: An der aktuellen Verteufelung von SUV in der Öffentlichkeit ist der BMW X6 nicht ganz unschuldig. Vor seinem Erscheinen gab es diese feindliche Einstellung in der Presse und an den Stammtischen kaum. Um das Jahr 2008 herum tauchten die ersten Hasskommentare ("Spritfresser", "Angeber", "Umweltsünder") auf. Heute gilt der BMW X6 zusammen mit dem Porsche Cayenne als Inbegriff des "bösen" SUV. Geschadet hat das dem Erfolg des X6 in keiner Weise.
BMW X6 Design - Optik an erster Stelle
Wenn bei einem erfolgreichen Auto praktische Vorteile geopfert werden, muss es doch auch einen Lohn dafür geben. Beim BMW X6 heißt dieser Lohn ganz klar: Design. Design über alles. Neben den fließenden Linien des SUV-Coupés sieht der X5 hausbacken und kantig aus. Am X6 durften sich die Designer ohne Rücksicht auf Praxisnutzen austoben. Und das haben sie getan. Der X6 sieht aus allen Perspektiven hinreißend aus. Und das sollen Coupés ja auch. Denn das Aussehen ist der einzige Vorteil, den sie gegenüber den Nicht-Coupés bieten. Das Außendesign des X6 mit seinen fließenden Formen drückt aus: "Ich kann es mir leisten unpraktisch zu sein. Schönheit geht mir über alles." Das Design mit der perfekten Seitenlinie und dem hohen Heck mit der flach liegenden Scheibe hat BMW bis heute konsequent weiterentwickelt. Der BMW E71 war designtechnisch ein Meisterstück, ein Meilenstein - und eine Mutprobe.
Die Optik spielte wohl auch eine Rolle, als der BMW X6 im Jahr 2009 in der Rubrik "Crossover" ausgerechnet zum "Geländewagen des Jahres" gewählt wurde.
BMW X6 Ausstattung - alles was das Herz begehrt
Grundsätzlich war der BMW X6 in der Serie gut ausgestattet, zumindest angemessen für ein Fahrzeug, das bereits im Jahr 2008 mindestens 56.800 Euro Anschaffungskosten (x35i) verschlang. Zur Serie gehörten von Anfang an eine Sechsgang-Wandlerautomatik, das BMW-eigene, hervorragend funktionierende Allradsystem DPC und immerhin Bi-Xenonscheinwerfer.
Auf eine Lederausstattung mussten die Käufer verzichten, was sie aber mehrheitlich nicht taten, sondern für das begehrte Tierfell zum Teil recht happige Aufpreise bezahlten. Was übrigens für einen Großteil der aufpreispflichtigen Extras zutraf. Immerhin: Es ließ sich fast alles ordern, was das Autofahren angenehmer macht, vom Navigationssystem über das Glasdach bis hin zur Standheizung.
Für Gebrauchtkäufer interessant: BMW-Käufer sind dafür bekannt, dass sie beim Ankreuzen in den Aufpreislisten recht großzügig sind. So kann aus einem 60.000 Euro teuren Auto sehr schnell eines für 80.000 Euro werden. Den Gebrauchtkäufer freut es.
Eigentliche Ausstattungslinien im herkömmlichen Sinne gab und gibt es beim X6 nicht. vielmehr ist die Ausstattung entscheidend von der Motorisierung abhängig. Spitzenreiter sind von der Motorleistung, dem sportlichen Auftritt und natürlich vom Preis her die M-Modelle, sowohl als Benziner als auch als Diesel. Der heftige Aufpreis zu den Serienmodellen relativiert sich durch die sehr viel bessere Ausstattung, nicht nur fahrwerksseitig, sondern auch durch zahlreiche Komfortfeatures.
Der BMW X6 E71 wurde in 2x Aussattungslinien angeboten:
- Serienaussattung
- Sonderausstattung
Serienausstattungs des BMW X6 (E71)
Ein Auszug der wichtigsten Serien-Ausstattungmerkmale des BMW X6:
Sonderausstattung des BMW X6
Ein Auszug der wichtigsten Sonderausstattungsmerkmale des BMW X6 E71:
Innenraum des BMW X6 (E71) - Schöner wohnen!
Der Innenraum des E 71 strahlt gediegene Gemütlichkeit aus, ohne auf einen sportiven Touch zu verzichten. Im X6 geht es kuscheliger zu als im X5, wegen des knapperen Innenraums und der kleineren Fensterflächen. Wer mochte, und das mochten viele, konnte sich den Innenraum vollkommen individualisieren, mit verschiedenen Lederfarben und Dekorblenden. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass kein X6 dem anderen gleicht.
Die Verarbeitungs- und Materialqualität war von Anfang an tadellos. Zweifel an der Qualität, wie sie der seit 1999 gebaute X5 anfangs hinnehmen musste, sind unangebracht. Grund für die Zweifel: Der X5 wurde und wird wie sein "unvernünftiger" Bruder, der X6, in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina, gebaut. Ein BMW "Made in USA" sorgt auch heute noch bei selbsternannten Autofachleuten für Stirnrunzeln. Dafür gibt es keinen Grund. Die Qualität ist genau so hochwertig wie bei den in Deutschland hergestellten BMW-Modellen.
Überhaupt gibt es über den Innenraum nur Gutes zu berichten. Die Sitze sind perfekt, sowohl für gemütliche als auch für sportliche Fahrernaturen. Einsame Spitze und absolut vorbildlich: Ergonomie und Bedienbarkeit. Jeder Schalter sitzt dort wo man ihn vermutet; die Bedienung der hochkomplexen Technik ist absolut logisch und selbst erklärend. Selbst diejenigen, die noch nie in einem BMW gesessen haben, kommen mit der Bedienung auf Anhieb klar.
Die Sicherheit im BMW X6
Der BMW X6 ist serienmäßig mit zahlreichen aktiven und passiven Sicherheitssystemen ausgestattet. Optional waren weitere Systeme zubuchbar, welche die Sicherheit im Fahrzeug erhöhten.
Das waren die Sicherheits- & Assistenzsysteme im BMW X6:
Motorenangebot des BMW X6 - Antrieb - nur vom Feinsten
Der Auto- und Motorradhersteller BMW ist aus einem Unternehmen für die Produktion von Flugzeugmotoren hervorgegangen. Daher stammt übrigens auch das Firmenlogo, das einen weißen Flugzeugpropeller vor einem blauen Himmel darstellen soll.
Die Betonung lag und liegt bei BMW auf Motoren; schließlich ist BMW die Abkürzung für "Bayrische Motorenwerke". Auf den Motorenbau verstehen sich die Münchener, ob es sich um den 250-er Einzylinder der Isetta, einen 136 PS starken Zweizylinder-Boxermotorradmotor oder einen Zwölfzylinder in einer Siebener-Limousine handelt.
Beim BMW X6 der Modellreihe E71 kamen ausschließlich Sechs- und Achtzylindermotoren zum Einsatz. Und diese sind allesamt ein Erlebnis.
Drei Liter und Sechs Zylinder
Der authentischste und typischste BMW-Motor ist der Dreiliter-Sechszylinderbenziner. Von der Laufruhe her unschlagbar - eine Maschine mit Kultstatus. Im E71 leistet das Aggregat 306 PS, ausreichend für alle Lebenslagen. 240 km/h Spitzengeschwindigkeit und eine Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer in 6,7 Sekunden reichen immer und überall. Der Kraftstoffverbrauch wurde mit 10,9 Litern auf 100 Kilometer angegeben, ab dem April 2010 nur noch mit 10,1 Litern, der variablen Ventilsteuerung "Valvetronic" und der Achtgang-Automatik (vorher sechs Stufen) sei Dank.
Der 35i ist ein rundum empfehlenswertes Aggregat; darüber hinaus auch die günstigste Art, X6 zu fahren.
Nicht ganz so ausgewogen wie der Sechszylinder sind die Achtzylinder. Da geht es nur um eines: Leistung. Gleich drei verschiedene Modelle hatte BMW für den E71 im Angebot. Der Standard-X50i kam auf 408 PS und ein beeindruckendes Drehmoment von 600 Newtonmetern.
Der X6M war der E71 für Sportsleute. 555 PS und 680 Newtonmeter Drehmoment sorgen für Gänsehaut. Als einziger E71 durfte der M50i über 250 Stundenkilometer schnell sein, aber erst, wenn das "M Driver´s Package" mitbestellt worden war. Dann wurde der X6 erst bei 275 Stundenkilometern abgeregelt. Den meisten M50i-Besitzern ging es da wohl weniger um die zusätzlichen 25 Stundenkilometer, sondern eher ums Image.
Hybrid als Image Retter?
Die interessanteste Achtzylinder-Version ist zweifellos der X6 ActiveHybrid. Vorgestellt wurde der Hybride 2009 auf der IAA in Frnakfurt, ab Oktober 2009 war er dann erhältlich, zu einer Zeit also noch, als Voll-Hybride in erster Linie von Toyota oder Lexus kamen. Der ActiveHybrid war ein weiterer mutiger Schritt der Modellplaner von BMW, denn wer ein sportliches Achtzylinder-SUV fährt, möchte nicht unbedingt vollkommen lautlos durch die Stadt rollen. Außerdem besaß der Hybrid noch weitere - für manchen BMW-Fan wohl recht schmerzhafte - Nachteile. Für ihn waren weder DPC noch Aktivlenkung noch Adaptive Drive erhältlich, alle drei sind Komponenten, die sowohl den Fahrspaß als auch die Fahrsicherheit erhöhen. Grund: Der Hybrid war ohnehin recht schwer geraten. Leer wiegt er bereits über 2,5 Tonnen und ist damit der schwerste aller E71. Die Hybridkomponenten kommen auf ein Gewicht von 250 Kilogramm. Und der Kofferraum verkleinert sich durch die Speicherbatterie zusätzlich.
Auf der Habenseite des ActiveHybrid stehen 2,5 Kilometer rein elektrischer Betrieb und ein Norm-Kraftstoffverbrauch von 9,9 Litern auf 100 Kilometer, womit er alle anderen Benziner unterbietet. Bei den Kohlendioxidemissionen liegt der Hybrid konsequenterweise unter allen anderen Benzinern, nicht nur unter den beiden anderen Achtzylindern. Mit einer Beschleunigung von 5,6 Sekunden auf 100 Stundenkilometer und einer Höchstgeschwindigkeit von 236 Stundenkilometern liegt er im oberen Drittel aller E71-Modelle.
Von den Fahrleistungen her gab es also keinen Grund, den Hybrid nicht zu kaufen. Auch er ist ein echter BMW. Allerdings drängt sich der Verdacht auf, dass die Marketingstrategen bei BMW den ActiveHybrid auch aus einem ganz bestimmten Grund entwickelt haben: Möglicherweise sollte er das beschädigte Image der SUV und speziell des X6 aufpolieren. Achtzylinder sind laut? Dieser hier nicht, zumindest wenn die beiden Elektromotoren im Einsatz sind. SUV sind Spritfresser? Dieser hier nicht, bleibt unter zehn Liter auf 100 Kilometer. SUV sind Umweltsünder? Dieser hier nicht, stößt durchschnittlich nur 231 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer aus.
So ganz schien die Rechnung mit dem grünen Gewissen für BMW dann doch nicht aufgegangen zu sein. Ein 4,88 Meter langes, 1,98 Meter breites und 1,68 Meter hohes SUV-Coupé mit 485 PS Motorleistung als umweltfreundlich zu präsentieren, ist ein schwieriges Unterfangen. Bereits im Dezember 2011 wurde der ActiveHybrid eingestellt, um als E72 wieder aufzuerstehen. Bei den aktuellen Modellen muss die X6-Pallette auf einen Vollhybriden verzichten. Lediglich zwei Dieselmodelle werden als Mildhybrid angeboten. Gerade die Dieselmodelle könnten jedoch auf elektrische Unterstützung verzichten, gehören sie doch zu den laufruhigsten und effektivsten Aggregaten überhaupt. Das war natürlich bereits in den E71-Modellen so.
Technik des ActiveHybrid BMW X6 (E71)
Zwei Elektromotoren mit jeweils 91 PS bzw. 86 PS unterstützten den V8-Turbobenziner mit 407 PS (Maximale System Ausgang 357 kW/485 PS, das maximale Drehmoment war 780 Nm). Das sogenannte Two-Mode-Aktivgetriebe war ein stufenloses Getriebe und konnte in zwei leistungsverzweigten Betriebszuständen arbeiten: Ein Modus speziell fürs Anfahren und für niedrige Geschwindigkeiten, der andere für das Fahren bei höherem Tempo. Beim Anfahren arbeitete nur einer der beiden Elektromotoren – bis Tempo 60 konnte der X6 rein elektrisch fahren, die Reichweite betrug dabei 2,5 km! Wurde mehr Leistung abgefragt, startet der zweite E-Motor den Verbrennungsmotor hinzu und agierte anschließend als Generator.
Mehr als zwei Jahren war ein bis zu 100-köpfiges Entwicklerteam von BMW mit der Entwicklung des Antriebskonzeptes beschäftigt.
Optisch war der der Hybris-X6 vor allem am Powerdome der Haube zu erkennen, ergänzt durch ActiveHybrid-Schriftzüge. Zudem war er um 13 cm länger als der bisherige BMW X6.
Der Diesel X6 als Vernunftsauto
Für Vielfahrer sind die Reihensechszylinder immer noch erste Wahl. Allen fünf während der Bauzeit der E71-Reihe angebotenen Diesel ist der Hubraum von drei Litern gemeinsam. BMW hat sich wegen der besseren Laufruhe bewusst für einen längs eingebauten Reihenmotor entschieden. Nachteil gegenüber einem V6-Aggregat: Die in einer Reihe hintereinander stehenden Zylinder beanspruchen natürlich mehr Raum als sechs Zylinder in V-Form. Bei einem Fahrzeug in der Größenordnung des X6 spielt das jedoch kaum eine Rolle.
Zum Produktionsstart der X6-Baureihe im Januar 2008 lieferte BMW den Dreiliter-Diesel als xDrive35d aus. Übrigens: Die Typenbezeichnungen bei BMW geben schon lange nicht mehr den genauen Hubraum an. Auch der 35d verfügt lediglich über 2993 Kubikzentimeter Hubraum. Die Zeiten, in denen beispielsweise ein BMW 520i tatsächlich zwei Liter Hubraum hatte und ein BMW 323i entsprechend 2,3 Liter, sind lange vorbei.
286 PS leistete der Einstiegsdiesel. Im Mai 2008 schob BMW mit dem xDrive30d den eigentlichen Einstieg in die X6-Welt nach. Mit 235 PS Motorleistung gibt sich dieser Dreiliter fast schon bescheiden. Die Fahrleistungen können sich trotzdem sehen lassen: Acht Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h (mit der sogenannten Hochgeschwindigkeitsabstimmung sogar 220 km/h) lassen kein Gefühl von Untermotorisierung aufkommen.
Wer mit diesem reinen Vernunft-X6 als Gebrauchtwagen liebäugelt, sollte nach einem Exemplar ab April 2010 Ausschau halten. Dass die Motorleistung um zehn PS auf 245 PS stieg, ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass jetzt statt eines Sechsgang-Automatikgetriebes ein solches mit acht Stufen verbaut wurde. Zwar sind beide Automatikgetriebe vom Schaltverhalten hervorragend, die zusätzlichen zwei Stufen machen sich jedoch bei den besseren Fahrleistungen, vor allem aber beim geringeren Kraftstoffverbrauch bemerkbar. So ist der X30d ab April 2010 mit 7,4 Litern Normverbrauch auf 100 Kilometer der sparsamste E71 überhaupt.
Ebenfalls ab April 2010 ersetzte der xDrive40d den xDrive35d. Beim 40d kommen Leistungshungrige voll auf ihre Kosten. BMW spendierte dem Motor einen zweiten Turbolader, wodurch die Leistung auf 306 PS stieg. Außerdem verfügte dieses Version jetzt auch über das vorzügliche Achtgang-Automatikgetriebe. Die Fahrleistungen stiegen etwas an, der Kraftstoffverbrauch verringerte sich (7,5 Liter auf 100 Kilometer).
Aber es ging noch heftiger: Im Juli 2012, also knapp zwei Jahre vor dem Produktionsende des E71, rollte der M50d in die Schauräume der BMW-Händler und sorgte nicht nur dort für Diskussionen. Jetzt setzten drei Turbolader den eigentlich recht braven Dreiliter unter Druck und trieben die Spitzenleistung auf 381 PS. Bei 250 km/h wurde der M50d abgeregelt, den Sprint auf 100 km/h erledigte er recht lässig in nur 5,3 Sekunden und übertraf damit sogar die Achtzylinder-Benziner xDrive50i und Activehybrid.
Über Sinn oder Unsinn eines fast 400 PS starken Diesels mit nur drei Litern Hubraum lässt sich natürlich streiten, der M50d hat jedoch mittlerweile eine Art Kultstatus erreicht und lässt sich vom Image und vom Prestige her durchaus mit den Achtzylindern vergleichen. Bis heute hat BMW einen M50d im X6-Programm, 400 PS stark zu Preisen ab 98.400 Euro. Wer bei diesen Preisen als Gebrauchtwagenkäufer einen M50d der E71-Baureihe in Betracht zieht, sollte bedenken, dass die Unterhaltskosten (Steuer, Versicherung, Reifen, Inspektionen) extrem hoch sind. Auch Reparaturen sind ausgesprochen hochpreisig. Ein Turbolader hält nicht ewig, gilt in diesen Leistungsregionen fast schon als Verschleißteil, und beim M50d ist das Risiko eines defekten Turboladers nun einmal drei Mal so hoch wie beim xDrive30d.
Trotz der irren Fahrleistungen soll der M50d allen Ernstes mit 7,7 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer auskommen, was er natürlich nicht tut. Zu groß ist die Versuchung, auf der gewaltigen Drehmomentwelle von 740 Newtonmetern zu reiten und sich immer wieder in die Sitze pressen zu lassen.
Trotz der faszinierenden Dieselmotoren im E71 gibt es für Gebrauchtwageninteressenten noch einen Wermutstropfen: Im Gegensatz zu den Benzinern, die ab Produktionsstart im Januar 2008 in die Abgasnormen 5 eingestuft wurden, erhielten alle Dieselmotoren lediglich die Einstufung 4. Noch verursacht das keine Probleme wie Fahrverbote in Innenstädten, das kann sich aber ändern.
>> Zu den Motoren des BMW X6 E71
BMW X6 Modellpflege 2012
Die einzige sichtbare Überarbeitung, die der BMW X6E71 während seiner Bauzeit erfuhr, fällt auf den Juli 2012. Der geliftete X6 wurde auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt. Die Front- und Heckschürzen wurden leicht geändert, die Unterschiede sind für Laien kaum erkennbar. Die Standlichtringe und Rückleuchten erhielten LED-Optik.
Viel wichtiger - speziell für Gebrauchtwageninteressenten - waren die Änderungen unter dem Blech. Diese von außen unsichtbare Modellpflege spielt eine größere Rolle als marginale kosmetische Änderungen der Außenhaut. Erwähnenswert sind die Umstellung auf das geniale Achtgang-Automatikgetriebe. Beim x35i erfolgte das im April 2010, beim x30d ebenfalls. Der x35d erhielt den Achtgang-Automaten ebenfalls ab April 2010, nannte sich dann aber x40d bei leicht gesteigerter Motorleistung. Der x50i kam bereits ab März 2010 in den Genuss des Achtgang-Automatikgetriebes. Einzig der X6 M musste bis zum Produktionsende im Juni 2014 mit dem Sechsgang-Automaten auskommen. Bei 555 PS Motorleistung ganz sicherlich nur ein Luxusproblem. (Autor: Andreas Busch)
X6 E71: Unterschied Facelift 2012
X6 Front Modelljahr 2009 | X6 Front ab Modelljahr 2012 |
X6 Heck Modelljahr 2009 |
X6 Heck ab Modelljahr 2012 |
Fotos © by BMW AG
Motoren & Technische Daten zum BMW X6 (E71)
Typ & Bauzeit |
Motor, Hubraum, Leistung, Drehmoment, Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung 0-100 km/h, Getriebe, Antrieb |
Verbrauch, Reichweite (rein elektrisch), CO²-Emission & Abgasnorm |
Benzinmodelle | ||
xDrive35i (1/2008-3/2010) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2979 cm³, 225 kW (306 PS), 400 Nm, 240 km/h, 6,7 s, 6-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 10,9 l Super 262 g/km Euro 5 |
xDrive35i (4/2010-6/2014) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2979 cm³, 225 kW (306 PS), 400 Nm, 240 km/h, 6,7 s, 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 10,1 l Super 236 g/km Euro 5 |
xDrive50i (5/2008-3/2010) |
V8-Ottomotor, 4395 cm³, 300 kW (407 PS), 600 Nm, 250 km/h, 5,4 s, 6-Gang-Automatikgetriebe | 12,9 l Super 299 g/km Euro 5 |
xDrive50i (3/2010-6/2014) |
V8-Ottomotor, 4395 cm³, 300 kW (407 PS), 600 Nm, 250 km/h, 5,4 s, 8-Gang-Automatikgetriebe | 12,5 l Super 292 g/km Euro 5 |
X6 M (6/2009-6/2014) |
V8-Ottomotor, 4395 cm³, 408 kW (555 PS), 680 Nm, 250 km/h (275 km/h mit M Driver's Package, 4,7 s, 6-Gang-Automatikgetriebe | 13,9 l Super 325 g/km Euro 5 |
Hybridmodelle | ||
ActiveHybrid X6 (10/2009-12/2011) |
V8-Ottomotor, 4395 cm³, 300 kW (407 PS), 600 Nm, 2x Elektromotoren: 63 kW (86 PS), 260 Nm + 67 kW (91 PS), 280 Nm, Systemleistung: 357 kW (485 PS), 780 Nm, 236 km/h, (60 km/h rein elektrisch), 5,6 s, 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 9,9 l Super 2,5 km 231 g/km Euro 5 |
Dieselmodelle | ||
xDrive30d (5/2008-4/2010) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2993 cm³, 173 kW (235 PS), 520 Nm, 210 km/h (220 km/h mit Hochgeschwindigkeitsabstimmung), 8,0 s, 6-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 8,2 l Super 217 g/km Euro 4 |
xDrive30d (4/2010-6/2014) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2993 cm³, 180 kW (245 PS), 540 Nm, 222 km/h, 7,5 s, 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 7,4 l Super 195 g/km Euro 4 |
xDrive35d (1/2008-4/2010) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2993 cm³, 210 kW (286 PS), 580 Nm, 236 km/h, 6,9 s, 6-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 8,3 l Super 220 g/km Euro 4 |
xDrive40d (4/2010-6/2014) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2993 cm³, 225 kW (306 PS), 236 km/h, 6,5 s, 600 Nm, 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 7,5 l Super 198 g/km Euro 4 |
M50d (7/2012-6/2014) |
6-Zylinder-Reihenmotor, 2993 cm³, 280 kW (381 PS), 740 Nm, 250 km/h, 5,3 s, 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb | 7,7 l Super 204 g/km Euro 4 |
BMW X6 E71 Abmessungen
Länge: 4.876 mm
Breite: 1.983 mm
Höhe: 1.684 mm
Radstand: 2.933 mm
BMW X6 E71 Kofferraumvolumen
Ladevolumen normal: 570 Liter
Ladevolumen bei umgeklappten Rücksitzen: 1.450 Liter
BMW X6 E71 - Gewicht & Anhängelast
Leergewicht: 2210 kg – 2265 kg
Zulässige Anhängelast (12%)
Ungebremst: 750 kg
Gebremst: 2.700 - 3.500 kg
Was kostet der BMW X6?
Der X6 kostete neu in der Standardausführung, je nach Motorisierung und Ausstattung zwischen 62.500 und 86.700 Euro.
Das kosteten die verschiedenen Typen & Modelle:
Auch interessant:
Broschüren, Technische Daten & Preislisten vom BMW X6
Hier finden Sie zu allen BMW X6 Modellen technischen Datenblätter, Kataloge, Broschüren, Zubehör- und Preislisten zum downloaden!
Technische Daten vom BMW X6 (E71) downloaden:
>> BMW X6 M50d (04/2012)
>> BMW X6 xDrive30d xDrive40d (10/2010)
>> BMW X6 (03/2008) alle Motoren
Kataloge vom BMW X6 (E71) downloaden:
>> BMW X6 Katalog (2010) US Version
>> BMW X6 Katalog (2008) US Version
Preisliste vom BMW X6 (E71) downloaden:
>> BMW X6 Preisliste (04/2014)
>> BMW X6 Preisliste (01/2013)
>> BMW X6 Preisliste (Austria) (07/2012)
>> BMW X6 Preisliste (04/2012)
>> BMW X6M Preisliste (04/2012)
>> BMW X6 Preisliste (04/2011)
>> BMW X6M Preisliste (01/2010)
>> BMW X6 Preisliste (01/2010)
>> BMW X6 Preisliste (10/2009)
>> BMW X6 Preisliste (01/2008)
BMW X6 Bilder
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BMW X6M Bilder
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BMW X6 ActiveHybrid Bilder
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Fotos © by BMW AG
BMW X6 Video
Motorvision BMW X6 Modellgeschichte & Vorstellung
BMW X6 Dieselvariante im Test | Motor mobil
Interessante Beiträge:
Weiterführende Webseiten zum BMW X6 E71:
>> Der BMW X6 E71 auf Wikipedia
>> Gebrauchtwagen Test vom BMW X6 E71
>> Forum zum BMW X6
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